Caring Community- Seelsorge im Spannungsfeld von Autonomie und Verantwortung
Die demographische Entwicklung in unserem Land zeigt, dass wir immer älter werden. Demzufolge werden immer mehr Menschen pflegebedürftig. Gleichzeitig steht immer weniger Pflegepersonal zur Verfügung und die Kosten im Gesundheitswesen steigen. Es zeigt sich immer mehr, dass das Gesundheitswesen für diesen Wandel nicht gerüstet ist. Gleichzeitig kann der Staat nicht mehr alle Risiken tragen, was besonders für die Unterstützung im Alter gilt. Die professionellen sozialen Dienstleister können die Sorge in Zukunft nicht mehr allein bewältigen. Der Staat ist auf eigenständige Leistungen der Bürgerinnen und Bürger angewiesen.
Angesichts dieser Situation fragen sich viele Menschen sorgenvoll: «Wer sorgt für mich? Wer wird für mich sorgen?» Das Heim, das Spital wird zum Schreckensort, an dem unsere Würde und Autonomie immer mehr gefährdet sind. An der Schnittstelle von Kirche und dem Gesundheitswesen steht die Seelsorge mitten in diesem gesellschaftlichen Wandel. Unser Berufsbild verändert sich mit im Spannungsfeld von Autonomie und neuer Verantwortung für die gegenseitige Sorge. Wie wirkt sich dieser Wandel auf unsere Tätigkeit aus? Wo positionieren wir uns als Kirche, als Seelsorgerinnen und Seelsorger in der sorgenden Gemeinschaft? Wie schaffen wir Gemeinschaft im Heim, im Spital und darüber hinaus? Welche Bilder können wir dem defizitären Altersbild entgegensetzten?
Als Referenten für die Tagung konnten die Professoren Klaus Jürgen Wegleitner (Graz) und Simon Peng-Keller (Zürich) geworden werden. Workshops fanden statt mit Christine Egerszegi, Politikerin, und Therese Meierhofer, Heimleiterin, sowie mit den beiden Referenten.