Der 23. März 2022 darf als Meilenstein in die Geschichte der Spitalseelsorge in der Schweiz eingehen. Im kirchlichen Zentrum Bürenpark Bern versammelten sich gegen 60 Seelsorgende, rund ein Drittel davon erfreulicherweise aus der Romandie, zur offiziellen Gründung des Berufsverbandes Seelsorge und Spezialisierte Spiritual Care im Gesundheitswesen der Schweiz (BSG). Mit der Genehmigung der Statuten, des Budgets und der Wahl des Vorstandes wurde der Grundstein gelegt für die Aufnahme der Verbandstätigkeit.
Intensive Vorbereitungsarbeiten zwischen den früheren konfessionellen Vereinigungen waren notwendig, ehe im August 2021 an der gemeinsamen Jahrestagung der (einstimmige!) Beschluss zur Gründung des Berufsverbandes gefasst wurde. Sichtlich erfreut wies der Versammlungsleiter Stefan Mayer, Aarau, darum auf das Glück des aktuellen Frühlingstages hin: Endlich sind wir soweit! Umrahmt von den beschwingten Klängen von David Brunschwiler am Klavier und Simon Wyrsch, Klarinette, konnten die Statuten des Berufsverbandes mit kleinen Anpassungen genehmigt werden. Für die französisch Sprechenden wurde an der Versammlung eigens eine professionelle Simultan-Übersetzung eingerichtet, so dass auch diese Wortmeldungen in die Diskussion einfliessen konnten. Der Einbezug der Spitalseelsorge in der italienischen Schweiz wird so bald als möglich in Angriff genommen.
Leider mussten die Kandidaten für das Präsidium und Vizepräsidium wegen Krankheit in Abwesenheit gewählt werden. Mit überwältigendem Mehr wurden gewählt: Heiko Rüter, Baden (Präsident) und Susanne Altoè, Zürich (Vizepräsidium), sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Saara Folini, Bern – Severin Oesch, Winterthur – und Elmar Tomasi, St. Gallen. Ihnen obliegt es, den Berufsverband «ins Rollen» zu bringen, allerdings nicht ohne das Mitdenken und die Beiträge aus den Reihen der Mitglieder. Sehr willkommen sind zeitnah auch ein oder zwei Vorstandsmitglieder aus der Romandie.
Keine Diskussionen gab es zum Budget 2022/23 sowie zum Finanzplan 2022/2026. Das Verständnis für die Erhöhung des Mitgliederbeitrages war bei allen Anwesenden vorhanden. Die Ansätze dürfen im Quervergleich mit anderen Berufsverbänden als moderat bezeichnet werden.
Nach dem verbandstechnischen Teil genossen die Anwesenden ein erfrischendes Impulsreferat von Elsbeth Wandeler, Präsidentin von Hospiz Bern und ehemalige Geschäftsführerein des SBK-ASI. In ihrem Referat erläuterte Sie Chancen und Risiken eines Berufsverbandes und lieferte aus ihrem reichen Erfahrungsschatz wertvolle Tipps für einen gelingenden Start des neuen Berufsverband BSG-APA.
Nach diesem Referat ging es nahtlos über zum Mittagsbuffet, begleitet von den Klängen der Instrumentalisten. Feine Häppchen aus verschiedenen Kulturräumen erfreuten die hungrigen Mäuler. Daneben liessen sich im Foyer und im angrenzenden Parkgelände Kontakte knüpfen oder auffrischen. An Themen fehlte es nirgends! Die Romands führten gar eine spontane kleine frankophone Versammlung durch – wenn man doch schon mal zusammen ist. So fand die Gründungsversammlung einen lebhaften und stärkenden Ausklang, ehe sich die Teilnehmenden in die verschiedenen Himmelsrichtungen verabschiedeten. Eine erste Generalversammlung ist auf den Sommer 2023 vorgesehen.
Herzlichen Dank allen, die diesen historischen Anlass besucht und belebt haben, besonders auch dem Versammlungsleiter und dem Übergangsvorstand aus den beiden ehemaligen Vereinigungen.