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  • Spital-, Klinik- und Heimseelsorge: Ökumenisches Positionspapier
    (Januar 2015)

    Die reformierte und die katholische Spitalseelsorge-Vereinigung haben gemeinsam ein Grundlagendokument erarbeitet.

    Das ökumenische „Positionspapier 2015“ ersetzt das Leitbild aus dem Jahr 1996. Es trägt den veränderten Anforderungen und den aktuellen Rahmenbedingungen seelsorgerlichen Arbeitens im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft Rechnung. Hervorgehoben und verstärkt werden insbesondere das multiprofessionelle Zusammen­arbeiten in den Institutionen sowie die zunehmende Multireligiosität und -spiritualität, Entwicklungen, welche kirchliche Seelsorgerinnen und Seelsorger vor neue Herausforderungen stellen.

    Das Positionspapier wurde in einem Zeitraum von mehr als zwei Jahren durch zwei einander ablösende, ökumenisch zusammengesetzte Arbeitsgruppen im Rahmen der beiden Vorstände ausgearbeitet und an diversen Vorstandssitzungen diskutiert, abgeändert, angepasst. Es sollte jedoch kein alleiniges Produkt der Vorstände bleiben, sondern zu einem Grundlagenpapier der Vereinigungen und ihrer Mitglieder werden. Deshalb wurden die Mitglieder in einer schriftlichen Vernehmlassung und an den beiden Mitgliederversammlungen im Sommer 2014 ausführlich konsultiert. Namhafte Änderungs- und Ergänzungsvorschläge flossen in das nun vorliegende Dokument ein.

    Die beiden Vorstände hoffen, dass das ökumenische Positionspapier dazu dient, die Arbeit von Spital, Heim- und Klinikseelsorgerinnen resp. Spital- und Krankenseelsorgern im kirchlichen Umfeld, in den Institutionen des Gesundheitswesens und in der Öffentlichkeit vermehrt zum Thema zu machen. Dabei wird sich zeigen, was sich bewährt und wo zu einem späteren Zeitpunkt Revisionen ins Auge zu fassen sind. Die Vorstände sind gespannt auf Reaktionen und nehmen Erfahrungen, die mit dem Papier gemacht werden, gerne entgegen.

    Susanna Meyer Kunz, Präsidentin Vereinigung evang. Spitalseelsorge
    Claudia Jaun und Hans Niggeli, Co-Präsidium Vereinigung kath. Spitalseelsorge

Das Positionspapier ist nicht als Selbstzweck gedacht und entworfen. Die Mitglieder der beiden Vereinigungen sind eingeladen, damit zu arbeiten – zum Beispiel nach dem Modell der „Integrierten Psychiatrie Winterthur“. Dort wird pro Jahr ein Satz des Leitbildes – etwa: „Nach innen und nach aussen kommunizieren wir klar, transparent und zeitgerecht“ – als Motto ausgewählt. In den verschiedenen Disziplinen dient das Motto als Fokus bei der Formulierung von Jahreszielen und Weiterbildungsthemen sowie bei der Bewertung der täglichen Zusammenarbeit. So lässt sich die Arbeitsqualität anhand eines zentralen Aspekts des Leitbildes messen, würdigen und weiter-entwickeln. Analog könnte sich ein Seelsorgeteam für einen bestimmten Zeitraum einen Satz oder einen Passus aus dem Positionspapier zum Motto setzen und prüfen, was sich mit Initiativen, spezifischen Gefässen, Tätigkeitsschwerpunkten konkret umsetzen oder vertiefen lässt. Das Positionspapier soll in diesem Sinne Impulse geben. Der Kreativität im Umgang mit dem neuen Dokument sind kaum Grenzen gesetzt.